Die Liebe zu Bäumen hat schon immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Ich denke, ich war noch keine sechs Jahre alt als ich damit begann, die Geduld meiner Eltern dadurch zu strapazieren, dass ich immer wieder selbst ausgegrabene kleine Bäumchen im Garten pflanzte.
Anfangs zwar mit eher überschaubarem Erfolg, aber dennoch stehen einige heute noch: z.B. eine Bergulme, eine Schwarzkiefer oder
eine amerikanische Küstentanne, die Ihr weiter unten seht. :-)
Ich kann mich erinnern, dass ich als Grundschüler unbedingt eine mindestens 300 Jahre alte Buche in meinem Garten haben wollte. Das umzusetzen ist mir bis heute nicht gelungen. Dafür habe ich es 1986 geschafft einen Bergulmensämling in der Nähe des Königssees auszugraben und in ein feuchtes Taschentuch gewickelt, nicht nur durch den Urlaub zu retten, sondern ihn auch zuhause erfolgreich einzupflanzen. Heute erblickt man die Bergulme schon von weitem, wenn man sich dem Ort von Süden her nähert.
Im Laufe der Jahre habe ich mir immer mehr Wissen über Bäume angeeignet und dass ich nach dem Abitur Biologie studieren würde, war fast schon selbstverständlich.
Während des Studiums habe ich dann meine ersten Baumführungen für andere Biologiestudenten veranstaltet. Schnell habe dabei ich gemerkt, wie gerne ich Wissen und Begeisterung mit anderen Menschen
teile. Seit Ende des Studiums arbeite ich deshalb als Lehrer für Biologie und Chemie am Gymnasium.
Die Baumgeschichten und meine Baumspaziergänge habe ich ins Leben gerufen, weil ich möglichst viele Menschen mit meiner Faszination für Bäume anstecken möchte.
Wir wissen alle dass wir die Bäume zum Überleben brauchen: eine einzige ungefähr 100 Jahre alte Buche speichert fast vier Tonnen des Klimagases Kohlenstoffdioxid in ihrem Stamm und produziert jährlich soviel Sauerstoff, dass drei Menschen davon leben können. Es liegt doch in unserem ganz eigenem Interesse Bäume zu pflanzen und sie zu schützen.
Meine tiefste Überzeugung ist, dass wir nur das aus vollem Herzen schützen, was wir kennen, zu dem wir eine Beziehung aufgebaut haben und an dem wir uns freuen.
Deshalb will ich mit meinen Baumgeschichten Neugierde, Freude und Erstaunen wecken. Neugierde z.B. darauf, welcher der älteste Baum in der eigenen Stadt ist. Freude daran,
einheimische und exotische Baumarten sicher zu erkennen. Erstaunen, wie groß die Bedeutung bestimmter Bäume in der Menschheitsgeschichte war. Oder Kurioses, wie der Parkbaum links im Bild, der
regelmäßig rasiert werden muss.